Diskussion in kleinen Gruppen (zu zweit oder zu dritt) zu folgenden Fragen und Festhalten der Ergebnisse auf farbigen Zetteln.
- Was sind staatliche Defizitausgaben? Was bedeutet es für die Ersparnisse von Haushalten und Unternehmen?
- Was bedeutet ein ausgeglichener Haushalt für die Ersparnisse des privaten Sektors?
- Was bedeutet ein staatlicher Haushaltsüberschuss für die Ersparnisse von Haushalten und Unternehmen?
- Welche zwei Möglichkeiten hat die Regierung, wenn eine Inflation droht?
- Welche zwei Möglichkeiten hat die Regierung um die Nachfrage zu stärken, wenn es eine Wirtschaftskrise gibt?
- Was ist Ihnen noch aufgefallen? Welche Zusammenhänge haben Sie beobachtet?
Ergebnisse an der Wand ordnen
Die Kleingruppen hängen die Zettel an die Wand und sortieren sie thematisch.
Wenn die Gruppe Fragen und Einwände zu den fehlenden Elementen (Anleihen, politisch unabhängige Zentralbank, Eurozonen-Beschränkungen et cetera) gefunden hat, können diese an einer anderen Wand aufgehängt werden und werden kurz sortiert und erklärt.
Abschlussdiskussion in der Gesamtgruppe
- Was habt ihr früher über Staatsverschuldung gedacht? Was denkt ihr jetzt?
- Ist Staatsverschuldung gut oder schlecht?
- Ist Staatsverschuldung eine echte Schuld? Wie unterscheiden sie sich von Schulden, die eine Privatperson hat?
- Was ist die Rolle von Steuern? Inwieweit können sie Inflation verhindern?
Tipps für Trainer:
1. Weise die Gruppe immer darauf hin, wenn sie während des Spiels die Rollen wechselt. Sie spielt abwechselnd a). die wählende Bevölkerung, b) das Parlament, das die Regierung wählt und Gesetze macht c). die Bevölkerung als Wirtschaftsakteur, als so genannter privater Sektor, bestehend aus Haushalten und Unternehmen, die staatliche Leistungen erhalten und Steuern zahlen müssen.
2. Stelle von Anfang an klar: Dies ist ein vereinfachtes, aber dennoch sehr aufschlussreiches Beispiel zur staatlichen Geldschöpfung. Fordere die Lernenden auf, fehlende Elemente auf farbigen Zetteln zu notieren, wenn sie ihnen in den Sinn kommen, und sich dann wieder dem Spiel zuzuwenden. Die fehlenden Elemente können an einer ausgewählten Wand in der Diskussion aufgehängt werden und die Trainerin kann sie sortieren und ergänzen.
Hintergrundwissen: Elemente unseres Geldsystems die im Beispiel fehlen:
- Geschäftsbanken/Geldschöpfung der Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe
- Zweistufiges Geldsystem (Staatswährung + Fiatgeld der Banken)
- Verkauf von Staatsanleihen an Geschäftsbanken und andere Investoren
- Trennung der beiden staatlichen Institutionen Finanzministerium und Zentralbank/ Verbot der direkten Zusammenarbeit der beiden in vielen Staaten, Umweg über Finanzmärkte
- Die rechtlichen Selbstbeschränkungen, die die Staaten der Eurozone unterschrieben haben
- Ausländische Staaten (=das dritte Sektor-Ausland) und das Geld, das von ihnen ein- und zu ihnen hinausfließt
Das Dazukommen dieser Faktoren machen die Prozesse komplexer, aber keiner von ihnen hebt das staatliche Währungsmonopol und damit die demokratische Geldschöpfungs- und Ausgabenhoheit im Haushaltsprozess auf. Wenn es um den Ausgleich von Staatsschulden und privaten Ersparnissen geht: Nur die Einbeziehung des ausländischen Sektors kann diese Parallelbewegung tatsächlich verändern. Statt zwei haben wir dann drei Sektoren, deren Nettoersparnis und Nettoverschuldung übereinstimmen müssen. Die Defizite von zwei Sektoren (z.B. Staat und Ausland) müssen dann rechnerisch gleich der Nettoersparnis des dritten (in diesem Fall des privaten Sektors) sein.
Zusatzaufgabe für ambitionierte Lernende:
Ambitionierte Lernende können eingeladen werden, die Langversion des Artikels alleine oder in kleinen Gruppen zu verwenden, um herauszufinden, welche Elemente fehlen und warum sie die Ergebnisse des Währungsmonopols, wie sie im Spiel erlebt wurden, nicht verändern. Sie können ihre Ergebnisse vor der ganzen Gruppe präsentieren.