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Modernes Geld – Der Staat macht es möglich

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Aktivität 1: Gemeinsam einen Staat gründen

Kurz zusammengefasst:

Die Gruppe gründet einen demokratischen Staat mit einer eigenen Währung. Sie spielt und bilanziert drei Haushaltsjahre mit öffentlichen Ausgaben und Steuern. Die Gruppe beobachtet und diskutiert später, wie sich öffentliche Defizite und private Ersparnisse im Verhältnis zueinander entwickeln.

Was wird gelernt:

  • Der Staat hat das Monopol auf die Währung, die Geldschöpfung ist ein Hoheitsrecht des Staates
  • das Währungsmonopol des Staates wird durch die Haushaltsgesetzgebung demokratisch ausgeübt 
  • Staatliche Geldschöpfung muss nach den herrschenden Bilanzierungsregeln als Schulden verbucht werden 
  • Staatliche Geldschöpfung, die als Staatsverschuldung verbucht wird, landet auf privaten Konten
  • Staatsverschuldung und private Nettoersparnis steigen und fallen parallel (unter Ausklammerung des Sektors Ausland)

 Benötigte Materialien:

Tafel, farbiges Papier

Spiel, Teil I: Wahl einer Regierung und einer Währung 

1. Die Gruppe bildet das Parlament des neuen Staates und wählt Regierungschef:in und Finanzminister:in, Finanzminister:in ernennt Leiter:in der Zentralbank. 

2. Das Parlament entscheidet über den Namen der Währung. Regierungschef:in sammelt die Namensvorschläge an der Tafel und lässt abstimmen (im angehängten Beispiel ist der Währungsname: der Modern Money, kurz MM)

3. Politische Entscheidungen werden getroffen und ein erstes Haushaltsgesetz verabschiedet. Regierungschef:in fragt das Parlament nach politischen Zielen. Jede:r Parlamentarier:in nennt ein Ziel, das an der Tafel notiert wird. Finanzminister:in schreibt hinter jedes Ziel z.B. 10.000 MM und addiert dann das Budget. Das Parlament stimmt dem Budget mit Mehrheit zu und verabschiedet damit das erste Haushaltsgesetz des neuen Staates. (im beigefügten Beispiel: 10 Teilnehmer:innen verabschieden ein Budget von 100.000 MM).

4. Ein Steuergesetz wird verabschiedet. Das Parlament entscheidet, wie viel von den Staatsausgaben am Ende des Jahres durch Steuern an den Staat zurückfließen soll. (Tipp für Trainer:in: nicht zu viel erklären, sondern Prozentvorschläge machen. Die Regierung notiert drei Prozentsätze an der Tafel (z.B. 10%, 40% 80%) und lässt abstimmen.

Spiel, Teil II: Erstes Haushaltsjahr mit Staatsausgaben und Besteuerung 

1.Geldschöpfung und Ausgaben. Zentralbankchef:in stellt so viele Geldscheine her, wie für die Staatsausgaben dieses Jahres benötigt werden. Finanzminister:in gibt das Geld aus, um die politischen Ziele zu realisieren. In diesem Fall spielt die Gruppe die Bevölkerung und erhält die Staatsausgaben als Sozialausgaben oder Bezahlung für Güter und Dienstleistungen. 

2. Die Bilanzierung. Finanzminister:in notiert die staatliche Geldschöpfung als Schulden an der Tafel. Trainer:in erklärt die universelle Bilanzierungsregel: Geldschöpfung wird immer als Schuld des Geldschöpfers notiert.

3. Besteuerung und Jahres-Bilanz. Finanzminister:in zieht die Steuern ein, notiert die Steuereinnahmen an der Tafel und erstellt eine Bilanz für das erste Haushaltsjahr. (Beispiel im Anhang: Steuergesetz mit 10% Besteuerung: die Regierung hat 10.000 MM Steuereinnahmen und somit am Ende 90.000 MM Schulden).

4.Regierungschef:in zählt die Ersparnisse der Gruppe, die jetzt den privaten Sektor repräsentiert, und schreibt sie an die Tafel. (Im Beispiel: 90.000 MM neue Ersparnisse des Privatsektors am Ende des ersten Jahres).

Spiel, Teil III – Zwei weitere Haushaltsjahre: ein ausgeglichener Haushalt und ein Haushaltsüberschuss

Vergleich der Entwicklung der öffentlichen Schulden und der Ersparnisse des privaten Sektors.

Anhang: 

Bilanzierungsbeispiele für Spieldurchgänge (=3 Haushaltsjahre)

1. Jahr (Beispiel für ein Haushaltsdefizit)

Staatsausgaben: -100.000 MM

Steuereinnahmen: + 10.000 MM

Haushaltsdefizit: – 90.000 MM

Staatsschuld: – 90.000 MM

Ersparnisse des privaten Sektors + 90.000 MM

2. Jahr (Beispiel für einen ausgeglichenen Haushalt)

Staatsausgaben: -100.000 MM

Steuereinnahmen: +100.000 MM

Haushaltsdefizit:               0 MM

Staatssschuld: – 90.000 MM bleibt gleich

Ersparnisse des privaten Sektors + 90.000 MM bleibt gleich

3. Jahr (Beispiel für einen Haushaltsüberschuss):

Staatsausgaben: 100.000 MM

Steuereinnahmen: +120.000 MM

Haushaltsüberschuss: + 20.000 MM

(diesjähriges Defizit des privaten Sektors: – 20.000 MM)

Staatsschuld: – 70.000 MM gesunken 

Ersparnisse des privaten Sektors + 70.000 MM gesunken

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