Überblick
Eine Aktivität, um etwas über Krisen und Wirtschaftsgeschichte zu lernen.
Ziele
– Vermittlung einer historischen Perspektive auf die gegenwärtigen Krisen.
– Die Lernenden sollen in die Lage versetzt werden, Wirtschaftskrisen und die Ereignisse, die zu ihnen geführt haben, zu analysieren.
– Sie sollen ermutigt werden, kritisch über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Krisen nachzudenken.
Materialien und Zeit
Fotokopie des Krisen-Zeitstrahls.
Diese Aktivität sollte auf zwei Tage verteilt werden. Am ersten Tag stellt die Trainerin die Aktivität vor (15 Minuten); in der nächsten Sitzung halten die Lernenden ihre Präsentationen. Die Dauer hängt von der Anzahl der Lernenden und der Gruppeneinteilung ab, kann aber zwischen einer und zwei Stunden betragen.
Anweisungen für Trainer:innen
1. Nach der Lektüre des Zeitstrahls zu den aktuellen Krisen werden die Lernenden in Kleingruppen eingeteilt (wenn möglich, nicht weniger als zwei Lernende und nicht mehr als vier).
2. Jede Gruppe wird gebeten, eine gründliche Recherche zu der von ihr gewählten Krise durchzuführen. Versuchen Sie zu vermeiden, dass sich zwei Gruppen mit demselben Ereignis beschäftigen.
3. Nachdem sie zu Hause recherchiert haben, hält jede Gruppe eine Präsentation über das von ihr gewählte Krisenereignis. Die Präsentation sollte etwa 15 Minuten dauern. Unterstützendes Material wie Powerpoints oder Poster sind willkommen.
4. Die Lernenden sollten die folgenden Punkte bei ihren Präsentationen berücksichtigen:
a. Was waren die Ursachen der Krise?
b. Welcher Bereich war am stärksten betroffen?
c. Hat die Regierung irgendwelche Maßnahmen ergriffen? Wenn ja, welche?
d. Gab es Interventionen von internationalen Organisationen?
e. Welche wirtschaftspolitischen Entscheidungen wurden getroffen? Sparmaßnahmen oder staatliche Investitionen zur Belebung der Konjunkur?
f. Hat sich die Situation des Landes verbessert? Wurde eine Lösung gefunden?
g. Ist es möglich festzustellen, ob eine Einkommensumverteilung stattgefunden hat?
Krisen-Zeitleiste
Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre, die lateinamerikanische Schuldenkrise: In diesem sogenannten “verlorenen Jahrzehnt” nahmen die lateinamerikanischen Länder riesige Kredite von internationalen Institutionen auf und häuften so Auslandsschulden an, die sie später nicht mehr zurückzahlen konnten.
1997, die Asiatische Finanzkrise: Die Krise nahm ihren Anfang in Thailand, wo die Aufnahme einer riesigen Auslandsschuld zur Zahlungsunfähigkeit führte, was einen Ansteckungseffekt auslöste, der auf die Nachbarländer übergriff.
1998, die russische Finanzkrise: Die Abwertung des Rubels durch die russische Regierung behinderte die Rückzahlung der Schulden. Die Krise hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Volkswirtschaften vieler Nachbarländer.
2001, die Große Depression in Argentinien: die Auswirkungen der russischen und anderer regionaler Krisen sowie die wirtschaftliche Instabilität, bedingt durch die prekäre Bindung des Peso an den Dollar, führten zu einer schrecklichen Wirtschaftskrise mit hoher Arbeitslosigkeit, Unruhen, dem Sturz der Regierung und einem Zahlungsausfall bei den Auslandsschulden des Landes.
Anfang der 2000er Jahre, die Dot-Come-Blase: Zusammenbruch des Aktienmarktes, verursacht durch exzessive Spekulationen mit Internet-Unternehmen in den späten 1990er Jahren.
2009, die griechische Staatsschuldenkrise: Staatsschuldenkrise in Griechenland im Anschluss an die Finanzkrise von 2007/2008.
2008-2014, Große Rezession in Spanien: Sie ereignete sich im Anschluss an die Finanzkrise von 2008. Die Hauptursache für die Krise in Spanien war eine Immobilienblase und die damit einhergehenden unhaltbar hohen Wachstumsraten des BIP.
2020. Globale Gesundheitskrise aufgrund von Covid-19.
Mögliche Quellen
● Britannica Enzyklopädie
● IWF
● UNCTAD
● Die Weltbank
