In den 1980er Jahren kam es zum ersten Mal zu einer umfassenden weltweiten Staatsschuldenkrise. Um die Wurzeln dieser Krise zu verstehen, muss man die Entwicklung der betroffenen Volkswirtschaften untersuchen.
Die Umwälzungen, die die Welt seit 1914 erlebt hatte, führten nach dem Zweiten Weltkrieg dazu, dass sich Vorschläge für eine stabilere internationale Wirtschaftsordnung durchsetzten. 1944 wurden die Institutionen des Währungssystems von Bretton-Woods gegründet: Der Internationale Währungsfonds sollte die Währungsstabilität aufrechterhalten und bei Bedarf als Kreditgeber der letzten Instanz fungieren, während die Weltbank gegründet wurde, um Entwicklungskredite für Länder mit niedrigem Einkommen zu vergeben. Außerdem wurde eine Vereinbarung getroffen, den Wert des US-Dollars an den Goldpreis zu binden. Zusammen mit einer Reihe anderer politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen sorgten diese Maßnahmen dafür, dass sich in der Zeit von 1945 bis 1970 die Lebensqualität, die Arbeitnehmerrechte und die Sozialleistungen in nie dagewesenem Maße verbesserten.
